Am 22. Februar wurde im Gemeinderat Pullach ein wesentlich erweiterter Bebauungsplan vorgestellt. Dieser BBPlan will eine industrielle Maximalnutzung des gesamten Firmengeländes erreichen und geht weit über das schon bisher geplante Maß und Umfang hinaus.
Am 24./25. Februar 2022 wurde nun im südlichen Bebauungsplan-Bereich des UI-Grundstücks eine umfangreiche Waldgebiets-Rodung vorgenommen. Dabei wurde sowohl gegen rechtliche Grundlagen als auch Verfahrens-Zusicherungen verstoßen!
Bereits 2019 wurde im Pullacher Bauausschuss (Protokoll 07.10.2019, S. 12 u. 13) festgestellt, dass zwar grundsätzlich Rechte auf Rodungen bestehen, aber Rodungsgenehmigungen erforderlich sind und bereits 1995 ca. 1/5 der Waldflächen ohne Rodungsgenehmigungen schon beseitigt waren und dafür auch keinerlei notwendige Ausgleichsflächen geschaffen waren.
Innerhalb des Bebauungsplan-Rahmens – begrenzt von der südlichen Gemeindegrenze (= Bebauungsplan-Grenze) und der daran vorbeiführenden S-Bahn-Strecke – wurde nun von einer beauftragten UI-Firma ein Laubwaldbereich von ca. 20 m Breite und ca. 350 m Länge komplett gerodet. In diesem Bereich wurden alle vorhandenen Bäume und Strauchwerk, – also sämtliche Bepflanzungen beseitigt. Es wurden auch keinesfalls „kranke“ Bäume gefällt, sondern beispielsweise jahrzehntealte Eichen und Buchen mit Stammumfängen bis über 2,00 Meter! Kurz vor dem Betriebsgelände wurden dünne Buschreste entlang des Bahngeländes stehen gelassen – als „Sichtschutz“!
Als der Bürgerinitiative von besorgten Bürgern die Fäll- und Rodungsaktion gemeldet wurde, konnten wir noch umfangreiches Bildmaterial fertigen, um den gesamten Vorgang zu dokumentieren.
Nachdem wir Meldung an das LRA München machten und einen SZ-Reporter mit einer Ortsführung informierten, wurde anschließend von dieser UI-Firma in einer Blitzaktion alle komplett gerodeten Bäume und das gesamte Biomaterial beseitigt.
Als die UI-Geschäftsleitung von der Süddeutschen Zeitung um Auskunft gebeten wurde, antwortete das beauftragte Münchener Publik-Relations-Büro mit einer ganzen Reihe von leeren Behauptungen. (Nachzulesen in der Landkreis-Süd-Beilage der SZ vom 03. März 2022.)
Auf den Bildern sieht man einen normalen S-Bahn-Freischnitt, der ab dem Ende des Bebauungsplan-Grundstücks natürlich weiterhin besteht, sowie den 20 Meter breiten Kahlschlag, der den „UI-Freischnitt“ zeigt. Der gesamte Vorgang trifft dabei auch auf heftige Kritik des Pullacher Umweltreferats, das zuvor ebenso falsch informiert wurde, wie das Landratsamt München.
Diese Waldvernichtung ist nicht versehentlich oder zufällig geschehen, sondern ist eine ungenehmigte Vorarbeit der geplanten Firmenerweiterung.
Bitte unterstützen Sie den Kampf der BürgerInitiative zur Durchführung eines Bürgerentscheides gegen diese Expansion, um die Bürgerinteressen gegen den Chemie-Konzern UI effektiv durchzusetzen. Bitte beteiligen sie sich mit einem Spendenbeitrag am Einsatz der BürgerInitiative vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht auf Zulassung einer Bürgerabstimmung!
Wir wollen keine Chemiefirmen-Maximierung an diesem Isartal-Standort!